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Künstliche Intelligenz: Rationale Nutzung statt transhumaner Utopie

Vor transhumanen digitalen Utopien, einer grandiosen Überschätzung der "Künstlichen Intelligenz" warnt Prof. Dr. Reinhold Popp in seinem Beitrag zur "Festschrift für Alfred Pritz". "Bei einer in Deutschland durchgeführten repräsentativen Erhebung war knapp die Hälfte der Befragten davon überzeugt, dass es bis zum Jahr 2040 Roboter geben wird, die etwa so intelligent sein werden wie Menschen, und dass sich in weiterer Folge die künstliche Intelligenz über die menschliche Intelligenz hinaus entwickeln wird. Realistisch ist dieses Zukunftsbild nicht."

Wie ist es entstanden? Popp sieht im Hintergrund:
 

- "Der Begriff ´digitale Revolution´ suggeriert eine unausweichliche und sehr rasche Umwälzung aller Lebensbereiche, die durch den Einfluss der Digitalisierung quasi alternativlos auf uns zu kommt. Aber der digitale Wandel ist kein radikaler Umsturz, sondern ein bereits seit mehreren Jahrzehnten laufender Prozess. Auch zukünftig spricht nichts für eine digitale Revolution, jedoch vieles für eine sehr dynamische Fortsetzung bisheriger Entwicklungen, also für eine digitale Evolution."
 

- "Aus wissenschaftlicher Sicht sind monokausale Prognosen im Allgemeinen und entsprechende Technikprognosen im Besonderen fragwürdig." Denn technisch mögliche Entwicklungen können von komplexen psychischen, gesellschaftlichen, ökonomischen, ökologischen und politischen Dynamiken beeinflusst, gefördert, behindert oder möglicherweise auch verhindert werden.
 

- Wissenschaftler üben sich regelmäßig in monoperspektivischer Technikvorausschau. Popp weist auf einschlägige Prognosen hin, die sich als falsch erwiesen haben, etwa: Seit 1985 sollten auf dem Mond Rohstoffe gewonnen werden, seit 1980 sei auf unserem Globus eine systematische Wettersteuerung möglich ...
 

Als Wissenschaftler mahnt Popp ebensoviel Realismus wie Technikoffenheit an, insbesondere bei Humandienstleistungen: "Digitale Systeme werden die Arbeit von menschlichen TherapeutInnen zukünftig öfter als heute ergänzen, etwa im Bereich der psychosozialen Online-Beratung und -Psychotherapie, in der psychologischen Diagnostik, in Form der psychologisch-pädagogischen Nutzung von Serious Games oder virtuellen Planspielen oder auch im verstärkten Einsatz von Robotern als Kommunikationspartner in der stationären und ambulanten psychosozialen Betreuung und Begleitung beeinträchtigter Menschen .."
 

Dr. Reinhold Popp arbeitet als Professor für humanwissenschaftliche Zukunfts- und Innovationsforschung an der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien. Prof. Dr. Alfred Pritz gründete 2003 mit KollegInnen die weltweit erste Universität für Psychotherapiewissenschaft, die Sigmund Freud PrivatUniversität Wien, als deren Rektor er bis 2025 gewählt ist.
 

Reinhold Popp, Jutta Fiegl, Anna Jank-Humann (Hrsg.) Heilen, Bilden, Forschen, Managen - im Mittelpunkt der Mensch.
Festschrift für Alfred Pritz
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Pabst, Hardcover ISBN 978-3-95853-873-3, eBook ISBN 978-3-95853-874-0


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